Schlosshistorie

1380

belehnte Herzog Wenzel die Gebrüder Gerhard und Frycze von Glyne mit Hemsendorf

1458-1474

ist es im Besitz des Hans von Ryßen

 

 

1530

Erhard von Reysen

 

1533

„Hemsendorf, hat 11 hufner, eine Capelle“

 

1541

Friedrich und Erhard von Reisen nach deren Tod belehnte Kurfürst Johann Friedrich die Söhne Erhards Christoff und Sigmund Reisen

1554

Bestätigung des Lehens durch Kurfürst Moritz
Christoff ist inzwischen verstorben, Hans und Siegmund von Reisen werden von Kurfürst August mit Hemsendorf belehnt

1555

Junker Hans von Reisen

1555

„Hemsdorff, hat eine capel, darin 11 hufner, und wohnen doselb die von Reisen““Kirchengerede:
1 silbern ubergulden kelch sampt der paten, hat der iunker in sein eigen verwarung genommen;
1 blaue mosirte seidene Kasel, nicht allzu gut; 2 zinern leuchter; 1 stilmes glocklein; 1 ledige
gemalte Tafel; 2 werkstuck; villeicht vor zeiten zum ciborio sollen kommen; 2 glocken im thurm;
eine mittelmessige und ein signir glocklein“

vor 1573

Wittwe des Hans von Reisen, Euphemia geb. von Schlieben

1573

Prof. Dr. Jur. Michael Teuber, kurf. sächs. Rat und Professor an der Universität Wittenberg – Belehnung durch Kurfürst August (…) dessen Tochter Euphrosine verheiratete sich mit Hofrat und Dr. Andreas Rauchbar, der in Folge als Lehnsträger auftritt

1575

„Hemßendorf 12 Hüfner und 1 Gärtner“
 
„Alle hohen Festtage wird zu Hemßendorf in der Kapelle gepredigt, aber keine Messe gehalten.“
„Das Inventar der Kapelle Hemßendorf ist auch unverändert;…“

1578

„Hemsendorf hat 1578 10 Hüfner und 1 Gärtner“

1588

Belehnung durch Kurfürst Christian – Dr. Andreas Rauchbar

1598

Dr. Andreas RauchbarRauchbar, Andreas: „ein Doctor Juris, von Quedlinburg gebürtig, war
Professor zu Wittenberg, hernach hertzoglicher und churfürstlich-sächsischer Rath, schrieb
partes duas insignium 50 quaestionum juris; vitam Matthei Wesenbecii Jcti, und starb den 12.
Sept. 1602, im 43 Jahre. w,d.“(Allgemeines Gelehrten-Lexicon Darinnen die Gelehrten aller
Stände owohl männ- als weiblichen Geschlechts welche vom Anfange der Welt bis auf jetzige
Zeit gelebt, und sich der gelehrten Welt bekannt gemacht, Nach ihrer Geburt, Leben,
merckwürdigen Geschichten, Absterben und Schrifften aus den glaubwürdigsten Seribenten in
alphabetischer Ordnung beschrieben werden, heraus gegeben von Christian Gottlieb
Jöcher)“Rauchbar promovierte im Februar 1585 zum Doctor juris und trat gleich darauf in die
Fakultät ein; er wird schon 1587 als Extraordinarius erwähnt.“(Geschichte der Universität
Wittenberg von Walter Friedensburg, Halle 1917)

1618

Frau Dr. Teuberin, hinterlassene Wittwe des Dr. Andreas Rauchbar „…am Mittwoch predigt er den Katechismus in Gorsdorf, Freitags in Hemßendorf“

1641

„Die Pfarre zu Gorsdorf mit den Filialen Grabo und Hemsendorf ist auf Befehl der Kurfürstin Hedwig 1641 mit der Pfarre zu Battin vereinigt worden, weil beide Kirchspiele wegen der Kriegsunruhen fast ganz wüste liegen… Gorßdorf hat in die 23 Jahre wüste gelegen, in welchem niemand gewohnet, als etliche Persohnen aus dem Hause Hemßendorf.“

1652

Wolf Otto Thümmel, Kommandant von Wittenberg (Obrist)

1672

Frau Erbherrin und Lieutnant von Thümmel auf Hemsendorf (haben eine gemeinsame Tochter)

1672

Hanß Heinrich Kuffer, kurft. sächs. Oberst über das Leibregiment zu Fuß und Kommandant von Wittenberg (Schwiegersohn des General von Röbel)
in Hemsendorf ist eine Kapelle““An den hohen Festen wird am ersten Festtage nur in Gorsdorf, am zweiten in Hemsendorf und Grabo, am dritten auch in Hemsendorf gepredigt und dort neuerdings mit Genehmigung des Konsistorii und Einwilligung der Gorsdorfer auch das Amt gehalten.““1668 kaufte der Wittenberger Festungskommandant und Obrist Hans Heinrich Kuffer die Prühlitzer (Mühlanger) Papiermühle, die nun in den Akten stets als ‚Rothe Mühle‘ genannt wird. … Ein Jahr vor dem Erwerb der ‚Rothen Mühle‘ war er Festungskommandant der starken Festung Wittenberg geworden, … Hans Heinrich Kuffer  starb am 13. August 1692 in Wittenberg und wurde auf seinem Schloß Hemsendorf bei Jessen vier Tage später beigesetzt.“

1700

Christian Dietrich von Röbel, General der Infanterie (verstarb 1723)(Schwiegervater von Hans Heinrich Kuffer)(Stadtarchiv Wittenberg Akte 57 Bc 45b“Die zur Garnison in Wittenberg kommandierte Mannschaft und das dem General Christian Dietrich Röbell aufgetragene Gouvernement über die Churstadt Wittenberg 1707-1713 – Seiten 739″)

1723

Christian Friedrich von Roebel, Chursächsischer Obrist (verstarb 1747)

1747

Gotthelf Christian von Roebel

1756

am 28. Juli 1756 ist an der Südwand neben dem Altar der Jessener Kirche Frau Auguste Ernestine von Roebel, Gemahlin des Königl. Polnischen und Churfürstlich sächsischen Obristlieutnants Christian Friedrich von Roebel auf Hemsendorf und Ruhlsdorf, Kruge und Gorsdorf, beigesetzt
worden. “ Sie ist, als Tochter des Königlich Polnischen und Churfürstlich Sächsischen Majors Friedrich Donat von Freywald in Jessen, in hiesiger Kirche beerdigt worden, in welcher sie auch  am 1. October 1755 getraut ward.“ (über ihrer Gruft befindet sich in die Kirchenwand
eingemauert das Epithaph ihrer Mutter mit dem Freywald- u. Vietinghoff’schen Wappen)

1757

Erbbrief über das Rittergut Hemsendorf

1757-1801

Eva Maria von Schlieben geb. von Leubnitz (verstorben 1801), verw. Kammerherrin von Schoenberg

1801

Geschwister Polenz, Ernst Dietrich und Auguste Sophie Friederike, vermählte von    
Leubnitz(Orangerie: 2 Apfelsinenbäume in Körben, 26 Citronenbäume meistens in dergl. mit …,
7 Pomeranzbäume in dergl., 2 Granatbäume in dergl., 2 Feigensträucher in Töpfen, 1 Lorbeerstrauch in einem kleinen Kübel, 5 Stck. milde Aloen in TöpfenBei Beaugenscheinigung der Orangerie wurde zwar diese Angabe richtig und übereinstimmend gefunden, nur aber die Orangerie selbst nicht im besten baulichen Zustande betrahtet.)

1818

Johann August Ludwig von Leubnitz

1831

Propst Dr. Christian Friedrich Reil

1833

G. Reil

1838

Brand – Nacht vom 14. zum 15. Dezember Brauereigebäude des Rittergutes

1840

Friedrich August Voight, Amtmann

1843

Rittmeister Otto Peter Ludwig Ferdinand von Itzenplitz

1859

Wilhelm von Schoenfeld

1861

Premier-Lieutnant a. D. v. Schönfeldt
„Zehn Taler sichere ich Demjenigen zu, der mir die Personen so nachweisen kann, daß ich sie gerichtlich zur Bestrafung zu überweisen vermag, die in den von mir neu gepflanzten Obstallen nicht allein die Baumpfähle, sondern selbst die junge Obstbäume beschädigen und stehelen.
Hemsendorf den 24. März 1861. von Schönfeld.“

1867

Rittergutsbesitzer von Schönfeldt

1875

Karl von Hülsen, Rittergutsbesitzer und General Direktor der Land=Feuer=Soc. des Herzogtums Sachsen

1878

Kammerherr von Hülsen

1888

Carl von Hülsen verstorben

1891

Hedwig Friedericke Ignes von Hülsen geb. von Ohlen und Adlerscron (1895 verstorben), Witwe des Karl von Hülsen

1894

Hedwig Friedericke Ignes von Hülsen geb. von Ohlen und Adlerscron

1895 (Juni)

Gerichtsassessor a. D. von Hülsen (Johannes)

1895 (Juli)

Die z.Z. in Hemsendorf in Quartier liegenden Torgauer Pionier schlugen heute bei Schützberg einen Pontonbrücke über die Elbe, in welche 26 Pontons eingefahren wurden. Eine Abtheilung der Pioniere ist mit dem Bau einer festen Brücke über die Elster bei Hemsendorf beschäftigt, zu welcher Herr Kammerherr von Hülsen das Eichenholz hergiebt. Die vorzügliche Kapelle der Pioniere brachte dem Herrn Kammerherrn von Hülsen heute früh eine Morgenmuik, wogegen
derselbe die Kapelle mit einem Geschenk von 100 M. erfreute.“

1897

Rittergutsbesitzer Hans von Hülsen,         Gerichtsassessor a.D.

1898 (November)

Hans von Hülsen

1899 (März)

durch Kauf an einen Herrn aus Berlin übergegangen

1899

Rittergutsbesitzer Ludwig Fuhrmann wohnh. in Berlin

1900

Rittergutsbesitzer Ludwig Fuhrmann

1900 (März)

„Das zum Rittergute Hemsendorf gehörige Vorwerk Ruhlsdorf ist vom Hauptgute abverkauft und wird eine selbständige Wirthschaft.“

1901

Rittergutsbesitzer Ludwig Fuhrmann

1901 (Dezember)

Leutnant Gravenstein

1902

Georg Gravenstein

1903

Leutnant a. D. Georg Gravenstein

1904 (Januar)

Bankier Erich Löwenthal

1905 (November) - 1907

Gustav Eisenhardt, Kaufmann wohnh. in Berlin; gekauft für den Preis von 517.000 RM

1912

Gustav Eisenhardt’sche Erben

1912 (Juni) - 1920 (Dezember)

Albert Böhm

1922

Frau Prof. Dr. Holländer und Landgerichtsrat Dr. Josef Boehm

1929

Georg Friedrich Berndt (käuflich erworben)

am 30.10.1945 enteignet (1952 nach Berlin verzogen) – verstarb unverehelicht am 14.07.1959 in Berlin (hinterließ Testament – vermögensrechtliche Ansprüche wurden geltendgemacht)

nach 1945

Nutzung des Schlosses für Wohnungen, Kindergarten, Konsum, Kulturraum etc.

seit 2003

im Besitz Familie Köhler